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Kon:NordCon
Datum:13. bis 15. Juni 2009
Ort:Hamburg
Internetseite:NordCon
Autor:Der 2nd.-System-Meister

Vorbemerkung
Ehe wieder eine halbe Ewigkeit vergeht und ich komplett vergesse, was sich auf dem Con so zugetragen hat, möchte ich hier ein weiteres mal meine höchst persöhnlichen Eindrückle wiedergeben. Von den hier beschriebenen Rollenspiel-Szenarien fallen nur Der Kommi von SALEM und Das Haus auf dem Hügel in eine Kategorie, dass sie nochmals irgend wo geleitet werden. Und bei dem Paranoia-Szenario ist das herzlich egal...

NordCon 2009

Wie schon zum letzten Con waren wir auch zu diesem recht gut und zeitig organisiert. Was in meinem Fall nicht unwesendlich damit zu tun hatte, dass der Koffer noch von Hannover Spielt! gepackt war und lediglich aufgefüllt werden mußte. Durch verschiedene Umstände waren wir insgesammt doch weniger, als die Nähe zu Hamburg vermuten ließ - wobei angemerkt werden muss, dass ausgerechnet unsere beiden Hannoveraner mit von der Partie waren! Somit ergab sich unsere diesjährige Truppenaufstellung wie folgend:
Diktatorenkutsche:
Fahrer:
Der 2nd.-System-Meister
Kommunikationsoffizier:Tersha
Gotteswagen:
Fahrer:Der Gottgleiche
Kommunikationsoffizier:Cyrus
Handelsvehikel:
Gesundheitsoffizier:Marco
FlugoffizierSimon
Lokale Einheiten:
Grundgebundene Bodeninfanterie:Hans-Jo
Kamikaze-Abteilung:Mischa

Ausgerüßtet mit all den feinen Dingen, die einen Con ausmachen (also Süßigkeiten, Chips, Tonnen an Regelwerken und isotonischer Apfelschorle...) machten wir uns also auf den Weg.

Freitag Abend - Anfahrt, Chill Monster-WG

Ohne weitere Zwischenfälle erreichten wir dank unserer vereinten Navigationsgeräte nur etwa eine halbe Stunde zu früh den Eingang. Wärend Cyrus und Tersha die Zeit nutzten, um im nahegelegenen Penny einzukaufen warteten Der Gottgleiche und ich bei den Sachen. Hier trafen wir die ersten Bekannten, etwa Hannes, Hans-Jo und Mischa. Unsere beiden Einkäufer kamen rechtzeitig zurück, um sich mit uns und den restlichen Massen auf das Gelände zu wätzen...
Unsere ersten Schritte führten uns zum Infostand. Zum einen, weil die Jungs und Mädels da alle sehr nett sind und wir sie einfach begrüßen wollten, zum anderen um zu erfahren, wo meine erste Runde stattfand. (Nachdem sie erfahren hatten, dass es Monster-WG sein würde entschlossen sich Der Gottgleiche und Tersha dazu, an ihr teilzuhaben.) Bei dieser Gelegenheit trafen wir auch auf unsere Hannoveraner Marco und Simon. Den Raum erfuhr ich dann von der wo anders untergebrachten Spielrunden-Orga. Als wir ankamen wurde sie gerade von Timon und Daniel betreut. Timo hatte mir freundlicher Weise einen Tisch für den ganzen Con gegeben. Auch wenn Mischa meinte, ich stöße mit der nachfolgenden Aussage im RSCT auf Wiederstand - wenn er nicht gerade Grillbesteck besorgt ist Timo ein guter Mann.

Nachdem auf diese Weise also ein Platz gesichert war, an dem wir unsere Sachen lagern konnten, ging es auch schon bald an die erste Runde mit dem Titel Tod im Hofbräuhaus, gespielt nach Chill-Regeln und angesiedelt in dem sogenannten Monster-WG-Setting. (Marco, Simon und Cyrus spielten wohl Vampire. Wobei Cyrus dankenswerter Weise noch die Zeit fand, zwei Cthulhu-Bücher für mich zu erstehen. Bald brauche ich meine englischen garnicht mehr!) In einer Welt, in der das Übernatürliche in Form von mythischen Gestalten existiert verkörpern die Spieler genau solche mythischen Gestalten. Es kann jeder spielen, was er will, solange er es von 130 CEP (normaler Weise werden 100 verwendet) bezahlen und belegen kann, wie sein Charakter denn in der heutigen Zeit überlebt. Der Gottgleiche trat mit seinem als Kopfgeldjäger arbeitenden Dämonen an, Tersha mit ihrer einen LARPer- und Eso-Laden-führenden Elfe. Als Verstärkung kamen Mattias und Mischa dazu. Mattias spielte einen schottischen Zwergen, der eigentlich als Hehler arbeitete. Mischa spielte eine Fee. Die beiden gehörten zusammen. Die Fee hatte die Erscheinung einer Zwölfjährigen, der Zwerg gab sich für ihren Vormund aus. In irgend einer Form war er zudem für sie verantwortlich, was ihm über den Nachteil Abhängiger vier Punkte brachte. Die Fee hingegen hatte gleich mehrmals den Nachteil Abhängigkeit genommen, und zwar von Alkohol, Zigaretten und Pornos. Das waren mit sicherheit die teuersten vier Punkte, die ich je erlebt habe... Immerhin schien die Fee sehr viel zu können. Bis wir dann ziemlich erstaunt ihre ausgegebenen Punkte nachrechnetten. Und seid dem heisst der Spieler auch Der 21-Punkte-Mischa! Ebenfalls zu Anfang und im letzten drittel dabei war Hans-Jo mit einem britischen... ja, da bisher niemand herausgefunden hat, was er ist, behalte ich das erst mal für mich.
Das Szenario ansich war eigentlich recht simpel. Die Spielercharaktere nahmen an der Einweihung eines Hofbräuhauses im Herzen New Yorks teil. Eingeladen hatte sie der Spross einer sehr reichen Magierfamilie. Neben ihnen waren auch diverse andere übernatürliche Gestalten dabei. Noch wärend der Feierlichkeiten kam es zu einem Attentat, bei dem ein Anwärter auf das Bürgermeister-Amt erschossen wurde. Eigentlich keine Sache, die irgend jemanden aus der übernatürlichen Gesellschaft interessieren sollte, doch dann zeigte sich, dass offenbar ein Haufen Personen hinter ihm her waren und er zudem im Besitz eines sehr mächtigen magischen Bildes war, mit dessen Hilfe sich der Wille der Betrachter manipulieren ließ. Dieses Bild war nun ärgerlicher Weise verschwunden. Die Spieler sollten herausfinden, was nun eigentlich vorgefallen war, wer der Täter war und wo das Bild steckte. Eine kurze Untersuchung seiner Leiche, seines Wahlprogramms und verschiedener Verbindungen hätte zu Tage gefördert, dass der gute Mann auf Umwegen an dieses Bild gekommen war und es für sich einsetzen wollte. Und das wiederum hätte auf einige sehr einfache Spuren geführt, mit deren Hilfe der Aufenthaltsort leicht zu finden gewesen wäre. Womit das ganze bis spätestens zwei Uhr erledigt sein sollte. Richtig? Falsch. Zunächst dauerte es sehr lange, bis den Spielern die Existenz dieses Bildes bekannt wurde. Und von da an war es ein extrem langer Weg... Das hatte allerdings einen ganz speziellen Grund. Und der lässt sich am besten mit dem Satz Der Kampf mit der Fee umschreiben. Dieses wahrhaft unnütze Geschöpf brachte es fertig, an einem Tag gleich drei mal bei der Polizei zu landen. (Der Zwerg bekam dafür auch einen ordendlichen Einlauf. Es vielen Worte wie Jugendamt...) Besonders bemerkenswert mag ihr Versuch gewesen sein, mitten in der Nacht eine Leiche über einen dunklen Hinterhof zu entwenden. (Das als solches mag schon befremdlich sein, doch dieser Auftrag kam tatsächlich vom Rest der Gruppe.) Auf diesem Hinterhof lag eine junge Frau und sagte (wortwörtlich) Aua, aua, mein Bein. Ich bin gestürzt und kann nicht weg. Hoffendlich passiert mir nicht etwas ganz entsetzliches. In seiner unglaublichen Weisheit hatte Mischa dem Geschöpf den Nachteil Sadismus gegeben. So versuchte sie also, der jungen Dame auf den Fuß zu treten. Und dann wurde es für sie dunkel... ( Mischa hat es übrigens mit seiner Fee geschafft, Marcos Gott der Pestilenz als unbeliebtesten Spielercharakter in der Monster-WG fast zu verdrängen.) Andere erwähnenswerte Nebenkriegsplätze waren das Duell der beiden Insulaner (inklusive aus dem Fenster fliegenden Applepie) und eine große Ladung Kaffee, die vor dem Haus der Spieler verteilt wurde. Nichts desto trotz (oder gerade deswegen) hat das ganze (zumindest mir) mordsmäßig Spaß gemacht. Und irgend wann gegen fünf kamen wir auch zur Bettruhe.

Samstag - Paranoia XP Classic, Vampire Sabbat und Chill - Tales from the Crypt

Der nächste Tag begann... schwer. Der Gottgleiche und ich beschlossen, erst mal einen kurzen Morgenspaziergang über das Con-Gelände zu machen. Die LARPer-Wiese hatte es wieder einmal in sich! Insbesondere das Steinmonster-Kostüm war spitze! Einen heißen Tee und mehrere Ungesundheiten später hatte ich einen Zustand erreicht, der fast als normal durchgehen konnte. Das war gut, denn nun wurde es Zeit für die erste Runde des Tages - Paranoia! Wärend der Runde trudelten auch Olli und Jannina ein. Was zumindest für PP&P am nächsten Tag gutes verheißen ließ.

Die Runde war mit sieben Spielern (von denen einer nur zufällig vorbei kam und auf die Frage, ob er mitspielen wolle, mit Ja, ich habe aber keine Ahnung von dem System geantwortet hatte) nicht voll ausgelastet. Ebenfalls mit dabei war Cyrus, der sich - selbstverständlich - den Bürger Christophe-R-LIE geschnappt hatte. [An dieser Stelle folgen Informationen über das Szenario Der Kommi von SALEM] Der Auftrag war recht deutlich: Da der Filmemacher Stevenspiel-B-ERG und der hohe Programmierer Georgel-U-CAS sich nicht so richtig einigen konnten, was jetzt in dem Film Der Kommi von SALEM passieren sollte mussten die Spielercharaktere de Facto die Requisiten organisieren, ein Drehbuch verfassen, Mitwirkende anheuern und natürlich den Film drehen. Erschwert wurde das ganze durch die Tatsache, dass das Gebiet, in dem die Troubleshooter diesen Wahnsinn durchführten, von ELIMINATOR besetzt und kontrolliert war. (Was sie selbstverständlich nicht wussten.) So kam es also zu jeder Menge Anschlägen und Feuergefechten, die selbstverständlich Einlass in den Film fanden. [Ende der Informationen zu Der Kommi von SALEM] Die Mordlust der Spieler hielt sich - abgesehen von einigen wenigen löblichen Ausnahmen - in Grenzen, so dass am Ende tatsächlich noch alle unter Klon 6 waren. Auf der anderen Seite ist aber auch keiner über die Sicherheitsstufe Grün gekommen. Und angesichts des enormen Spaßgehalts kann die Terminierungsarmut ausnahmsweise mal entschuldigt werden.

Bis zu meiner nächsten Runde hatte ich jede Menge Zeit. Ich nutzte die zum Essen und Umherstreifen. Bei einem DVD-Händler fanden sich eine ganze Reihe interessanter DVDs, die wirklich interessanten waren aber entweder etwas teuer oder bereits in meinem Besitz. Eine Ausnhame bildete da die DVD mit dem Titel GAMERZ. Fälschlicher Weise nahm ich an, es handele sich um Gamers, doch der Händler belehrte mich eines besseren; es hanele sich um die schottische Antwort darauf. Er äußerte sich so begeistert darüber, dass ich die DVD schließlich mitnahm. (Anmerkung: Inzwischen habe ich den Film gesehen. Er lässt sich nicht mit Gamers vergleichen. Recht betrachtet ist es ein sehr ernsthafter Film. Er zeichnet ein nicht unbedingt positives, aber auch ebenso wenig unrealistisches Bild von Rollenspielern. Alles in allem war es ein guter Kauf. Aber für einige der schottischen Dialoge verdient der Händler für die Aussage, der Film sei trotz Originalsprache gut verständlich, echt Hiebe...) Mit dieser Beute begab ich mich dann zurück in unseren Raum und unterstützte Cyrus ein wenig. Der hatte ein paar Spieler gefunden, die er zu Vampire bekehren wollte. Er wollte ihnen Vor- und Nachteile des Systems darstellen, bei letzterem war ich ihm selbstverständlich gerne behilflich. Letzten Endes entschieden sich die Spieler gegen Vampire, da sie eigentlich zum DSA-spielen gekommen waren. Da ich noch einige Zeit totzuschlagen hatte tat ich mich mit Cyrus, dem Gottgleichen und den Zwillingen zusammen und leitete ein Vampire Sabbat Szenario... Vom Prinzip war es einfach. Die Gruppe (bestehend aus Cyrus' Toreador-Antitribu als Ductus, des Gottgleichen Malkavianer Antitribu Soldaten, Simons Ventrue-Antitribu als Priester und Marcos Ravnos Antitribu Hacker) sollte für den Erzbischoff von Mailand ein Rudel vom Flugplatz in Florenz abholen. Die sollten irgend etwas dabei haben, was von größter Wichtigkeit sein sollte. Schon bei den Vorbereitungen zeichnete sich ab, dass niemand Marcos Charakter mochte. Diesmal, soviel möchte ich festhalten, konnte er da wirklich nichts für. Besonders schön war Simons Antwort auf seine Frage, warum er denn nicht der Ductus sein könne. Sie war nicht etwa, dass er im Rollstuhl sitze oder dass er ein Ravnos sei, sondern schlicht und ergreifend, dass er fett sei. Nichts desto trotz und durch die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten gelang es, sich in Florenz einzuschleichen. Dort stellte die Gruppe dann fest, dass offenbar ein paat rivalisierende Lasombra versuchten, die Camarilla zu informieren, um politischen Schaden für den Erzbischoff anzurichten. Dem konnte erfolgreich entgegen gewirkt werden. Klingt alles recht einfach, war es auch. Aber Spaß gemacht hat es trotzdem! Und fast rechtzeitig fertig für die Chill-Runde waren wir auch...

Übergangslos ging es zur nächsten Runde. [An dieser Stelle folgen Informationen über das Szenario Das Haus auf dem Hügel] Mit dabei waren Hans-Joachim als Gefängniswärterin, Simon als Kannibale und Marco als Bühnenzauberer. Die restlichen drei habe ich vergessen nach ihren Namen zu fragen.
Die Runde war ziemlich gut besetzt. Jeder Spieler kam in seine Rolle hinein und verkörperte sie mit viel Freude. Das Vorgehen der Gruppe unterschied sich extrem von dem ihrer Vorgänger. Hier suchten sie Spieler die Gespräche mit den Nichtspielercharakteren. Dabei entdeckten einige von ihnen immer wieder interessante Ansatzpunkte, die zwar nichts mit dem Szenario zu tun hatten, aber Positives führ ihre Charaktere versprach. Sie taten das so sehr, dass ihnen der eigentliche Plot sehr lange immer wieder entglitt. Dafür tappten sowohl der Kannibale als auch die Krankenschwester in die für sie aufgestellten Fallen - dem kannibaluistischen Reinigungstechniker stellte der Klempner erfolgreich nach, so dass der erst einmal eine Weile kaum Atmen und danach nur schwer sitzen konnte. Ohne die Gefängniswärterin hätte das wohl schlecht ausgesehen. Die Krankenschwester hatte sehr ähnliche Probleme mit dem werwölfischen van Barghen. Doch irgend wann, als die Verwirrung immer größer und die Gefahr immer drohender wurde machten sie sich daran das Rätsel zu lösen. Gemeinsam und hoch konzentriert gelang es ihnen in recht kurzer Zeit, die Wanduhr zu identifizieren und die beiden van Barghens aus der Existenz zu schaffen. Gut waren die Spieler alle. Besonders überrascht hat mich diesmal Marco. Seine Darstelung des gescheiterten, hoch-aroganten und doch in sich unsicheren Bühnenmagiers war wirklich hervorragend; insbesondere, weil er dieses mal nicht derjenige war, der immer auf die Schnauze bekam... [Ende der Informationen zu Das Haus auf dem Hügel] Nach einem kurzen Plausch mit der zu diesem Zeitpunkt irgend ein Online Rollenspiel spielenden Info-Tisch-Besetzung versank ich müde, aber durchaus zufrieden gegen 5:30 Uhr im Koma...

Sonntag - PP&P und Rückfahrt

Auch der nächste Morgen kam viel zu früh. Als mein Hirn bereit war, Informationen aufzunehmen, stellte ich fest, dass ich - abgesehen von dem Titel des heutigen Szenarios - keine Ahnung mehr hatte, was ich damit machen wollte. Ein Blick auf den Aushang verriet mir... nichts. Der die Spielrundendatenbank haltende Computer hatte den Geist aufgegeben. Schlimmer noch, es sah aus, als habe sich die Festplatte verabschiedet. Auch die gemeinschaftlichen Bemühungen, die MSSQL-Datenbank über ein noch laufendes Linux auf einen USB-Stick zu kopieren brachten keine Wirkung. (Ich muss mich bei Timo erkundigen, was es wirklich war, würde aber aus dem Verhalten schließen, dass ein Hardware-Defekt vorlag.) Leider gelang es mir am frühen Morgen nicht einmal, das WLAN mittels Kommandozeile einzurichten, weil ich einfach nicht auf das Kommando kam. (iwconfig) Irgend wann überbrachte mir Tersha eine Nachricht von meiner Runde; sie habe schon mal ohne mich angefangen...

Die Runde war nach Aussage der Spieler voll. Was mich verwunderte, doch später stellte sich heraus, dass aufgrund des Computerabsturzes auf dem Aushang etwas von fünf Spielern stand. Neben einigen Neulingen waren auch Mischas Terror-Karnickel Chroms und Ollis Tieger (der sich nicht Tigger schreibt und auch nicht wie ein solcher aussieht) dabei. Olli stieß erst etwas später dazu. Für die Spielerplüschies begann das Szenario mit ihrer Belebung auf einem Kreuzfahrtschiff. Sie befanden sich zusammen mit einigen nicht beseelten Plüsch-Rochen (jaja, die Dinger gibt's wirklich...) an Deck. Es dauerte nicht sonderlich lange, da hatten sie sich (und einen der Rochen, von denen eines der Plüschies der festen Ansicht war, er müsse insgeheim doch leben) unter Deck bewegt. Hier erwartete sie bereits der notorische Chroms. Er zauderte auch nicht lange und vermittelte ihnen seine Weltsicht. In Folge traten die Plüschies (vielleicht) in die PLO ein, ernannten einen der ihren zum Anführer und erklärten das Schiff, auf dem sie sich laut Chroms befanden, zu ihrer Siedlung. Womit auch endlich geklärt wäre, wofür im Namen MS Astoria das MS steht - Meine Siedlung! Getrübt wurde die Idylle nur durch einige Anhänger Crazy Pinks, die aber eigentlich nichts böses wollten und sich auch erst mal aus dem Staub machten. Nach einer längeren Diskussion zum Thema Namensgebung, Kartoffeln und was ein C4 denn für Obst sei (immerhin lag die Kiste mit der Aufschrift zwischen die Kartoffel- und den Apfel-Kisten) fanden die Plüschies die Rettungsboote und die Automatik, um sich mit einem solchen abzusetzen. Und das war gut, denn die MS Astoria erlitt just in diesem Moment Schiffsbruch und flog etwas später in die Luft. Die Plüschies ließen sich trotz der kurzen Bestandzeit ihrer Siedlung die gute Laune nicht vermiesen, erklärten das Rettungsbot zu ihrer neuen Siedlung und gaben Vollgaß von den anderen Rettungsboten der Großen Trampel weg. Das keiner von ihnen steuern konnte machte nicht so viel aus, da es weit und breit kein Fetsland zu geben schien. Am nächsten Morgen lief ihr Boot dann mit voller Geschwindigkeit auf einer kleinen, einsamen Tropeninsel vulkanischen Ursprungs auf. Sie hatten ihre dritte Siedlung ereicht...
Dies war der Moment, wo der Tieger ins Spiel kam. Nach seinem letzten Einsatz hatte er beschlossen, sich weit weg von der Zivilisation nieder zu lassen. An einem Ort, der möglichst weit weg von allen PLOlern und insbesondere dem Terrorkarnickel war. So hatte sein Weg ihn auf eine einsame, tropische Insel vulkanischen Ursprungs geführt. Sein Erstaunen und seine Begeisterung waren eher gering, als er plötzlich die Plüschies (inklusive Chroms) landen sah. Zunächst bemühte er sich, den Neu-Ankömlingen aus den Weg zu gehen, doch eine plötzliche Affen-Attacke schweisste die Truppe zumindest vorübergehend zusammen. In den nachfolgenden Ereignissen gab es eine deutliche Gruppenteilung - es gab Chroms und den selbsternannten Anführer der Siedlung, Tieger und das kleinste Plüschie, und den Rest. Auf sehr getrennten Wegen marschierend fanden diese Plüschies einige interessante Dinge heraus: Auf der Insel gab es sehr kleinwüchsige Plüschies. Die waren so klein, weil sie seit langen Jahren dort wohnten und ihre Nachkommen aus ihrem eigenen Gewebe erstellen mussten. Außerdem hatten sie eine mächtige Näherin, die wohl auch etwas auf Voodoo machte. Über Besucher, die sie opfern und später verarbeiten konnten freuten sie sich sehr. Und der Inhalt von Chroms Kiste reagiert auf Stöße und Hitze. Insbesondere reagiert er mit einer großen Explosion, wenn die Kiste jemandem, der in Flammen steht, zugeworfen und von einem dritten in der Luft abgestoppt und in die Flammen gestoßen wird... Um ein langes, für einige Plüschies sehr leidvolles Ereignis kurz zu fassen - es gelang der Truppe erfolg(?)reich, die Näherin zu sprengen und den Vulkan zum Ausbruch zu bewegen. Im letzten Moment gelang es ihnen, sich mit einem Rettungsbot und einigen Flößen in Sicherheit zu bringen. Andere auf diesem Weg bemerkenswerte Ereignisse waren die Sprengung des eigenen Rettungsbotes inklusive den dreisten Crazy Pink Besatzern und natürlich der nicht beseelte Rochen, der von dem in der Zwischenzeit zum Rochenminister erklärten Plüschie zumindest im Geiste stets mitgetragen wurde...
Nach diesem fulminanten Szenario war noch etwas Zeit, also beschlossen einige von uns, die Runde weiter zu spielen. Die Gruppe (nun noch aus dem selbsternannten Anführer, dem Tieger, des Tiegers kleine Begleiterin und Chroms bestehend) zogen nach Bremen. Über die Stadt selbst wussten sie recht wenig; es sollte da weder PLOler noch A.S.S.A.S.S.I.N.E.N. geben, zumindest nicht offiziell. Die Stadt sollte wirklich friedlich sein. Wie sich herausstellte liegt das vor allem an der Nachbarschaft; unter dem Weserstadion wurde eine weitere Plüschie-Siedlung erbaut, und dort hatten sich wohl alte Södner, Abenteurer und andere Plüschies niedergelassen, die ein aufregendes Leben hinter sich hatten und sich nun auf ihren Pfriemeln ausruhten. Um sich etwas Geld zu vedienen nahm die Gruppe einen Auftrag an - sie solten eine Kiste möglichst schnell in die Söldnerstadt bringen. Was ihnen nach einigem hin und her auch gelang. Das war alles in allem eine sehr kleine, nette Angelegenheit, die wir fast pünktlich um 18:15 beendet hatten. Rückblicken lässt sich sagen, dass die Legende um das Terror-Karnickel wieder ein Stück gewachsen ist. Immerhin befand er sich auf der MS Astoria, und die explodierte. Als nächstes wurde er auf einer Insel gesichtet, und auf der brach ein Vulkan aus. Um die Wahrheit zu sagen konnte er diesmal nicht so viel dazu. Wer nun aber meint, Mischas Charaktere hätten ihren Ruf zu unrecht, der möge sich nur an seine Fee oder seine Wicca-Hexe erinnern...

Zu diesem Zeitpunkt waren nur noch Tersha, Mischa und ich vor Ort. Der Gottgleiche und Cyrus waren ebenso wie die beiden Zwillinge bereits etwas früher gefahren. Gemeinsam mit Olli und Hansmatthias (er hatte den selbsternannten Gruppenanführer gespielt - ich hoffe, ich habe mir seinen Namen und die Schreibweise richtig gemerkt) halfen wir noch etwas beim Abbau und machten uns dann auf den Heimweg. Ein kleiner Umweg über Stade brachte auch Mischa und hansmatthias zu einer humanen Zeit ans Ziel, und auch wir erreichten zu einer erträglichen Zeit Sittensen.

Fazit

Auch dieser Con war zumindest für mich ein voller Erfolg. Allerdings ist er inzwischen wirklich ziemlich groß. Das macht ihn manchmal etwas unübersichtlich. Möglicher Weise ist das die Ursache für einige nicht zustande gekommene Runden. (Was wohl unter anderem dazu führten, dass Tersha und die Zwilinge irgend wann einen Haufen Brettspiele organisierten und sich auch erklären ließen. Ihre Runde Pandemie endete desaströß, aber mal ganz ehrlich, wenn man den Gott der Pestilenz dabei hat kann man dieses Spiel einfach nicht gewinnen...) Kleinere Cons liegen mir persönlich etwas mehr, und der Vorteil, so auf jeden Fall eine interessante Runde oder Spieler zu bekommen scheint auch nicht zwangsläufig gegeben zu sein. Ein Punkt, über den ich mir bei Gelegenheit nochmals Gedanken machen muss. Alles in allem bleibt die Erinnerung an einen gut gelungenen Con. Womit wir uns bemühen werden, auch nächstes Jahr wieder mit verstärkter Trupenstärke einzufallen.